Betriebe, die Eier erzeugen, haben ein Problem: Der Verkauf schwankt stark im Jahresverlauf und Frischei hat nur eine kurze Haltbarkeit, es kann also nicht gelagert werden. Wohin mit den Eiern, die nicht verkauft werden? Das Hofgut Martinsberg möchte die nicht-vermarkteten Eier direkt auf dem Biohof zu Flüssig-Ei verarbeiten.
Das Huhn fliegt nicht mit nach Mallorca
Die Nachfrage nach frischen Bio-Eiern schwankt im Jahresverlauf erheblich. Ein Huhn aber legt mindestens jeden zweiten Tag ein Ei, egal wie die Nachfrage ist. Wohin also mit den Eiern, wenn alle im Sommerurlaub sind? Frisch-Ei hat nur eine kurze Haltbarkeit und kann nicht gelagert werden. Momentan wird das Problem „gelöst“, indem Bio-Eier konventionell unter den Produktionskosten abgesetzt und u.a. industriell zu Flüssig-Ei verarbeitet werden. Viele Millionen Eier werden in Form von industriellem Flüssig-Ei jedes Jahr in Großküchen und verarbeitenden Betrieben wie Bäckereien und Nudelmanufakturen für ihre Back- oder Nudelwaren eingesetzt. Woher die Eier kommen, wie die Tiere gehalten werden und andere Qualitätskriterien müssen die Hersteller nicht nachweisen.
Das Hofgut Martinsberg möchte die nicht-vermarkteten Eier direkt auf dem Hofgut zu Flüssig-Ei verarbeiten. Damit werden sie haltbar gemacht und können von den Bäckereien, Kantinen und Restaurants sowie Nudelmanufakturen direkt und regional vom Biohof bezogen werden.
Die Bauarbeiten für die hofeigene Verarbeitung von Frisch-Ei zu Flüssig-Ei starten
Schon lange wuselt es hinter den Kulissen auf dem Hofgut Martinsberg, jetzt starten die Bauarbeiten: Das Hofgut Martinsberg möchte die nicht-vermarkteten Eier direkt auf dem Hofgut zu Flüssig-Ei verarbeiten. Damit werden sie haltbar gemacht und können von den Bäckereien, Kantinen und Restaurants sowie Nudelmanufakturen direkt und regional vom Biohof bezogen werden.
Im September haben wir das Projekt "Flüssig-Ei vom Biolandhof in die Großküche" interessierten Menschen aus Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung und Außer-Haus-Verpflegung vorgestellt.
Bei der Auftaktveranstaltung zum Projekt haben alle Teilnehmenden die Möglichkeit erhalten, sich ein Bild von der Haltung und Aufzucht der Hühner und Bruderhähne auf dem Hofgut zu machen, die Pläne für die Verarbeitungsanlage einzusehen und Fragen zum Projekt zu stellen. Im Sommer 2024 wird die Verarbeitungsanlage offiziell eröffnet.
Die Vermarktung und regelmäßige Beschaffung von Flüssig-Ei benötigt neue Unterstützung
Wir sind an Board, um das Netzwerk und die Grundlagen für die Vermarktung vom Biolandhof in die Großküche aufzubauen. Zudem erweitern wir das digitale Werkzeug nearbuy für die Vermarktung und Beschaffung von Flüssig-Ei. Denn die Eiermenge "erneuert" sich immer wieder, da macht es wenig Sinn, ein befristetes Angebot mit befristeter Menge auf den Marktplatz zu stellen. Auch für die Kundinnen, die seit Jahren mit Eiern und künftig regelmäßig mit Flüssig-Ei beliefert werden möchten, ist ein befristetes Angebot irritierend. Eine Lösung muss her. Im Mai sind wir den Vermarktungs- und Beschaffungsprozessen und den Anforderungen auf dem Hofgut auf den Grund gegangen.
FEBiG ist ein Gemeinschaftsprojekt
Mit dem Hofgut arbeiten u.a. die Ökologische Genossenschaft Neckar-Alb, Xäls eG, der Ernährungsrat Tübingen und Rottenburg, die Hochschule Rottenburg sowie b2 Bio pur, die Bio-Bäckerei Berger und Bäcker Baier zusammen.
Euer nearbuy Team