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Unser Beitrag auf dem Kongress "Besser essen - gesund für Mensch und Planet" / Teil 2

Am 12.05. haben rund 170 Menschen beim Kongress “Besser essen – gesund für Mensch und Planet” der Grünen Bundestagsfraktion die Frage besprochen: Wie können wir uns in Zukunft so ernähren, dass es unserer Gesundheit gut tut und der unseres Planeten? Die Zusammenfassung ist hier nachzulesen.


Wir waren eingeladen, im Forum mit Karl Bär, MdB, und Olaf Deininger, Journalist, über den möglichen Beitrag der Digitalisierung zur Ernährungswende zu sprechen. In diesem Beitrag (Teil 2) fassen wir zusammen, was hilft, Innovationen zu schaffen, die die politischen Ziele, die sich der Bund und die Länder gesetzt haben, erreichen können, und welche Rahmenbedingungen es braucht.


Lösungsmacher*innen sind Partner*innen der Politik

Lösungsmacher*innen werden gebraucht, um die gesellschaftlichen Ziele der Bundesregierung zu erreichen. Ein partnerschaftliches Verständnis und ein Dialog mit ihnen ist nötig, um gemeinsam die Chancen für die Zielerreichung einzuschätzen und darauf die Entscheidung für oder gegen eine politische und finanzielle Unterstützung zu gründen. Innovationen sind nur dann innovativ, wenn sie zeitnah umgesetzt werden können. Die derzeitigen papierbasierten Projektförderstrukturen mit ihren bis zu zwei Jahre andauernden Entscheidungsprozessen gewährleisten den Anspruch der Innovationsförderung nicht.


Innovationen müssen von der Verstetigung her gedacht werden.

Die Verstetigung kommt nach der Innovationsförderung und passiert nicht automatisch. Das dauert - und leider überleben nicht alle diese Zeit.

Wie kann ich mir als landwirtschaftlicher Betrieb sicher sein, dass die digitale Lösung, auf die ich setze und die ich aufwendig in meine Arbeitsprozesse integriere, nicht bald wieder weg ist und weiterhin Verfügbar sein wird?

Die Zeit, die es braucht, um neue Prozesse im Betrieb zu etablieren und für die Menschen erlebbar zu machen, muss bei der Innovationsförderung mitgedacht und sichergestellt werden.


Das Rad nicht immer wieder neu erfinden.

Wir alle suchen Lösungen, die sich übertragen bzw. anpassen lassen. Die Übertragung und Anpassung in neuen Projektregionen ist wiederum eine Innovation, ließe sich aber mit weniger Steuergeldern realisieren, da das Rad nicht wieder neu erfunden werden muss.


Oder es kann an Vorhaben und Initiativen angeknüpft werden, damit Vernetzungsaktivitäten, Wissenstransfer, Infrastrukturmaßnahmen und digitale Vorhaben besser ineinander greifen können.


Bisher wird die Anknüpfung an bzw. Ausweitung und Weiterentwicklung von Bestehendem nicht als Innovation angesehen. Es ist aber wichtig, die Zusammenarbeit zwischen den Projekten zuzulassen bzw. zu unterstützen.



Ein Zusammenspiel vieler Menschen und Lösungen.

In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche digitale Lösungen entwickelt, die wertvolle Unterstützung bei der Anbauplanung, der Beschaffung und für die Zusammenarbeit der Betriebe aus Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung und Außer-Haus-Verpflegung sowie Lebensmitteleinzelhandel bieten. Bislang arbeiten diese digitalen Dienste voneinander losgelöst. Für Betriebe entlang der Wertschöpfung, die darauf angewiesen sind, entstehen dabei Medienbrüche. Medienbrüche bedeuten immer einen manuellen Mehraufwand für diejenigen, die diese Medien nutzen.


Unsere Vision ist es, dass die digitalen Lösungen miteinander funktionieren. Damit wird es möglich, dass Informationen, die an der einen Stelle entstehen und an anderer ebenfalls benötigt werden, ohne Medienbrüche fließen können. Ein Beispiel: Ein landwirtschaftlicher Bio-Betrieb kann die digitalen Werkzeuge, die er für seine Arbeit nutzt, sinnvoll verknüpfen: Anbauplanung, Marktplatz zur Vermarktung (vielleicht auch zwei), Buchhaltungsprogramm und das Zertifizierungsprogramm. Er kann die Erntemengen aus der Anbauplanung mit wenig Aufwand auf den digitalen Marktplatz bringen und die Rechnungen aus dem Marktplatz wiederum in das Buchhaltungssystem überführen. Das spart Zeit und er kann sich auf die Arbeit auf dem Feld und im Stall konzentrieren. Auch die Außer-Haus-Verpflegung kann ihr Warenwirtschaftssystem mit einem oder mehreren Marktplätzen für regional verfügbare Lebensmittel koppeln. Aus den vielen Puzzleteilen wird damit ein individuell zusammensetzbares Puzzlebild - je nach betrieblichen Erfordernissen.


Eine Zusammenarbeit ist in unser aller Sinne, um eine nachhaltige und regionale Lebensmittelversorgung zu gestalten bzw. zu sichern.






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